Céline ist beruflich erfolgreich und wohnt mit Mann und Kindern in der “großen Metropole”. Ihr ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als ihre älteste Tochter überraschend beschließt, mit einer NGO in “jenes Land” zu gehen. Ist ihre Wahl ein Zufall. Sollte die Tochter hinter ein Familiengeheimnis gekommen sein? Verdrängtes aus dem “Land der Kindheit” steigt wieder an die Oberfläche. Céline schreibt ihrer Tochter einen Brief, um sie über “die Leben unter deinem” aufzuklären.
Ein schonungsloses Buch über generationenübergreifende Traumata von Frauen, in dessen Mittelpunkt der karibische Mythos vom dorlis, einer Art Incubus, steht, welcher hier erstmals aus einer weiblich-feministischen Perspektive beleuchtet wird.
Mérine Céco, geboren 1970 auf Martinique, studierte Philosophie und Literatur, promovierte in Sprachwissenschaften und erhielt eine Professur an der Université des Antilles-Guyane, deren Rektorin sie wurde. Als solche klärte sie einen Finanzskandal auf. Die Vorgänge an der Universität, die sie auf den Antillen zu einer Berühmtheit machten und sie zeitweilig dazu zwangen, Polizeischutz in Anspruch zu nehmen, verarbeitete sie in dem Schlüsselroman Le talisman de la présidente (2018), der sie als Schriftstellerin bekannt machte. Mittlerweile lehrt sie an der Sorbonne. Weitere Werke sind La mazurka perdue des femmes couresse (2013, Prix Gilbert Gratiant) und Au revoir Man Tine (2016). Die Leben unter deinem (D’autres vies sous la tienne) erschien 2019 und ist das erste ihrer Bücher, das übersetzt wird.