Nach einem dreitägigen Orkan wird Cétoute Florival ertrunken an einem Strand gefunden. Der innere Monolog von Cétoute, die auf ihren „zweiten Tod“, die Reise ins Jenseits, wartet, wechselt mit der Erzählerstimme, die vom über hundertjährigen schicksalhaften Neben-, Mit- und Gegeneinander der Großfamilien Lafleur – Bauern, Fischer und Diener der Voodoogeister – und Mésidor – Großgrundbesitzern – berichtet. In einer Saga, die sich vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart erstreckt, entsteht ein einzigartiges Porträt des ländlichen Haiti mit seinen traditionellen Glaubensvorstellungen und Bräuchen. Dabei werden immer wieder die Trennlinien zwischen denen, die stets „Jäger“ und denen, die „Beute“ sind, sichtbar.
In nüchterner und zugleich poetischer Sprache schafft Yanick Lahens ein Sittengemälde der bäuerlichen Welt Haitis, deren Faszination man sich nicht entziehen kann.
Ausgezeichnet mit dem Prix Femina, einem der wichtigsten französischen Literaturpreise.